Medellin
Weiter ging es 9 Stunden in den Norden nach Medellin - der Heimat von Pablo Escobar und einst die gefährlichsten Stadt der Welt (vor 25 Jahren).
Inzwischen ist aber sehr viel passiert - Medellin wurde sogar 20012 zur innovativsten Stadt der Welt gekuert.
Am Donnerstag Abend sind wir zu 5 aus Salento angekommen und haben im Black Sheep eingecheckt - nettes Hostel im sicheren Viertle namens Pablado - unmittelbar in der Nähe von der Zona Rosa, wo sich das Nachtleben abspielt. Medellin ist bekannt für das wilde Nachtleben, die hübschen Frauen (die meisten davon mit Schoehnheits-OP - Kolumbien ist nach Brasilien das Land Nummer 2 mit den meisten OPs. Das lustige ist, dass viele hier Implantate nicht nur in der Brust haben sondern auch im Arsch).
Es gibt aber auch in der Nähe super Ausflugsziele wie z.B. Guatape und El Pienol - der 2. Größte Felsen der Welt, von dem man eine Wahnsinns Aussicht hat.
Am Abend sind wir dann noch Essen gegangen in der Zona Rosa. Eigentlich waren wir platt und wollten nur Essen - sind aber dann doch bis 5 Uhr abgestürzt. Eine Kolumbianische Familie am Nachbartisch hat ein Wiedersehen gefeiert - insgesamt waren das glaub 15 Tanten, Nichten, Brüder, Onkels....und wir auf einmal mitten drin. Da hieß es wieder Salsa, Spanisch, Trinken.. - ha ha ha la vida loca.
Am Samstag hat sich das wiederholt mit 20 anderen aus dem Hostel - von einem Club in den anderen.
Am Sonntag bin ich dann mal alleine total verkatert in die City mit der Metro (die einzige in ganz Kolumbien auf die alle ganz stolz sind) gedueest. Wusste nicht wohin und was tun und auf einmal bin ich mitten ein einem Umzug. Lov it, wenn das Leben so spontan ist.
Wenn man hier ist muss man eigentlich obligatorisch eine der Pablo Escobar Touren mitmachen um wirklich zu erfahren was damals in Medellin los war.Dies habe ich am Montag gemacht und viel gelernt. 4 Stunden sind wir von einer Location zur anderen - zu seinem ersten Apartment, der ehemaligen Zentrale des Medellin Cartells, dem Haus an dem er 1993 erschossen wurde und zu seinem Grab.
Irgendwie auch faszinierend wie er es von 0 auf zum mächtigstem Gangster der Welt geschafft hat. Ein paar Insights von der Tour:
Als er 6 Jahre alt war und die Lehrer fragten was er später mal werden will antwortetet er, im Gegensatz zu all seinen Mitschülern die sagten Feuerwehrman, Pilot, Arzt..er will Millionär werden.
Er ist in einer Durschnittsfamilie aufgewachsen und kam durch Zufall in jungen Jahren zum dealen und ist dann mit 29 in die Chefetage des Medellinkartells aufgestiegen.
Er kaufte den Armen Sachen und hatte Zeitweise ein Ruf als Robin Hood - er wurde sogar ins Parlament gewählt und hatte für ein Jahr Immunität und konnte nicht in die USA ausgeliefert werden. Wir haben Originalbilder von ihm und seiner Familie gesehen wie er vor dem weisen Haus posiert wie ein normaler Durschnittsbuerger. Als man ihn aus dem Parlament rausgeworfen hatte, bot er sogar dem Staat an all seine Schulden zu zahlen - das waren damals 20 Milliarden Pesos. Dadurch kann man nur erahnen wie reich und mächtig und dreist er war so etwas anzubieten. Man nahm an er hatte bis zu 100 Mil. Pesos. Er wurde von Forbes auch in die Top Ten Liste der Reichsten Weltweit aufgenommen. Der Staat lehnte natürlich ab und dann wurde es blutig. Escobar bot zeitweise 2000 Dollar jedem, der einen Polizisten tötet. Zu dieser Zeit, lebte Medellin in Angst - jeden Tag Bomben, Tote, Schüsse. Es gab tausende die seinen Tot wollten. Deswegen hat er auch versucht seine Familie 1985 nach Deutschland auszufliegen - was aber nicht funktionierte.
Er war sogar ein Jahr in Haft - aber nach seinen Bedingungen auf seiner Hacienda mit seinen Bodyguards als Wächter. Der Staat duldete es 1 Jahr - dann wollten sie in einbuchten und er floh und war von da an auf der Flucht. DEA, CIA, alle jagten ihn mehr als 20 000 Männer über 2 Jahre bis es zum tödlichen Schusswechsel kam und er gekillt wurde.
Am Nachmittag bin ich dann noch auf eine Stadtrundgang. Wow - 4 Stunden mit soviel Insights. Die beste Guided Tour durch eine Stadt die ich jemals gemacht habe. Viel gesehen und viel erfahren. Ich verstehe jetzt besser warum Kolumbien in so einer schwierigen Lage ist.
Die Ermordung des linkspopulistischen Praesidentschaftskandidaten Jorge Gaitan am 9. April 1948 in Bogota am helllichten Tag war der Funke, der das Pulverfass zur Explosion brachte. Der bereits in ländlichen Gebietenherrschende Bürgerkrieg zwischen den liberalen und Konservativen wurde nun auch in die Städte getragen und jeden Tag gab es Anschläge, Kämpfe, Tote.... Seit 1948 lebt Kolumbien eigentlich durchgehend im Krieg bis heuteund trotzdem sind die Menschen so herzlich und toll. Wer mehr erfahren will findet die gesamte Geschichte auf Wikipedia.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kolumbien#Anden
Eigentlich wollte ich schon am Montag nach San Gil weiterfahren aber da im Moment in ganz Kolumbien Streiks herrschen war es zu riskant zu fahren ohne evtl. irgendwo zu stranden. Und da ich am Samstag auf jeden Fall in wieder in Bogota sein muss, weil Stefan zu Besuch aus den Staaten kommt, bin ich einfach in Medellin geblieben.
Am Dienstag bin ich dann mit ein paar anderen aus dem Hostel mit dem Cablecar in den Arvi Park gefahren. Das war das erste mal, dass ich eine Gondel benutzt habe und nicht zum Skifahren bin. Insgesamt war es 1 Stunde Fahrt. Über die Favelas von Medellin ab ins Grüne. Man hat eine herrliche Aussicht auf die Stadt und kann wunderbar hiken - nette Alternative für ein Stadtleben.
Leider haben sich die Streiks ausgeweitet und in ganz Kolumbien wurde die Situation ernster. Am Anfang waren es nur die Farmer die am Agrarstreik teilnahmen und für bessere Wirtschaftspolitik kämpften. Dies weitete sich auf LKW Fahrer, Bergleute, Lehrer, Studenten aus. Ich konnte nicht mal wie geplant Donnerstag Nacht nach Bogota mit dem Bus, da die Zufahrtsstraße blockiert wurde. Daraufhin musste ich mir ein teuren Flug für Freitag kaufen. Nachdem ich schon soviel Geld verloren habe für nichts, dachte ich am Donnerstag - dann gebe ich noch mehr aus und gehe erstmal Paragliden. Wow, das war ein Spass...Adrenalin pur - für knapp 25 Euro 30 Minuten in einer Höhe von 2800m über eine Milionenmetropole schweben. Am Abend dann noch ein würdigen Abschied von Medellin im Babyloon gefeiert und am Freitag total verkatert zum Flughafen. Ein Glück habe ich da ein deutsches Pärchen getroffen, die wie ich 7 Stunden auf den Flug warten mussten. Sowas kann in Kolumbien schon mal passieren.
Weiter ging es 9 Stunden in den Norden nach Medellin - der Heimat von Pablo Escobar und einst die gefährlichsten Stadt der Welt (vor 25 Jahren).
Inzwischen ist aber sehr viel passiert - Medellin wurde sogar 20012 zur innovativsten Stadt der Welt gekuert.
Am Donnerstag Abend sind wir zu 5 aus Salento angekommen und haben im Black Sheep eingecheckt - nettes Hostel im sicheren Viertle namens Pablado - unmittelbar in der Nähe von der Zona Rosa, wo sich das Nachtleben abspielt. Medellin ist bekannt für das wilde Nachtleben, die hübschen Frauen (die meisten davon mit Schoehnheits-OP - Kolumbien ist nach Brasilien das Land Nummer 2 mit den meisten OPs. Das lustige ist, dass viele hier Implantate nicht nur in der Brust haben sondern auch im Arsch).
Es gibt aber auch in der Nähe super Ausflugsziele wie z.B. Guatape und El Pienol - der 2. Größte Felsen der Welt, von dem man eine Wahnsinns Aussicht hat.
Am Abend sind wir dann noch Essen gegangen in der Zona Rosa. Eigentlich waren wir platt und wollten nur Essen - sind aber dann doch bis 5 Uhr abgestürzt. Eine Kolumbianische Familie am Nachbartisch hat ein Wiedersehen gefeiert - insgesamt waren das glaub 15 Tanten, Nichten, Brüder, Onkels....und wir auf einmal mitten drin. Da hieß es wieder Salsa, Spanisch, Trinken.. - ha ha ha la vida loca.
Am Samstag hat sich das wiederholt mit 20 anderen aus dem Hostel - von einem Club in den anderen.
Am Sonntag bin ich dann mal alleine total verkatert in die City mit der Metro (die einzige in ganz Kolumbien auf die alle ganz stolz sind) gedueest. Wusste nicht wohin und was tun und auf einmal bin ich mitten ein einem Umzug. Lov it, wenn das Leben so spontan ist.
Wenn man hier ist muss man eigentlich obligatorisch eine der Pablo Escobar Touren mitmachen um wirklich zu erfahren was damals in Medellin los war.Dies habe ich am Montag gemacht und viel gelernt. 4 Stunden sind wir von einer Location zur anderen - zu seinem ersten Apartment, der ehemaligen Zentrale des Medellin Cartells, dem Haus an dem er 1993 erschossen wurde und zu seinem Grab.
Irgendwie auch faszinierend wie er es von 0 auf zum mächtigstem Gangster der Welt geschafft hat. Ein paar Insights von der Tour:
Als er 6 Jahre alt war und die Lehrer fragten was er später mal werden will antwortetet er, im Gegensatz zu all seinen Mitschülern die sagten Feuerwehrman, Pilot, Arzt..er will Millionär werden.
Er ist in einer Durschnittsfamilie aufgewachsen und kam durch Zufall in jungen Jahren zum dealen und ist dann mit 29 in die Chefetage des Medellinkartells aufgestiegen.
Er kaufte den Armen Sachen und hatte Zeitweise ein Ruf als Robin Hood - er wurde sogar ins Parlament gewählt und hatte für ein Jahr Immunität und konnte nicht in die USA ausgeliefert werden. Wir haben Originalbilder von ihm und seiner Familie gesehen wie er vor dem weisen Haus posiert wie ein normaler Durschnittsbuerger. Als man ihn aus dem Parlament rausgeworfen hatte, bot er sogar dem Staat an all seine Schulden zu zahlen - das waren damals 20 Milliarden Pesos. Dadurch kann man nur erahnen wie reich und mächtig und dreist er war so etwas anzubieten. Man nahm an er hatte bis zu 100 Mil. Pesos. Er wurde von Forbes auch in die Top Ten Liste der Reichsten Weltweit aufgenommen. Der Staat lehnte natürlich ab und dann wurde es blutig. Escobar bot zeitweise 2000 Dollar jedem, der einen Polizisten tötet. Zu dieser Zeit, lebte Medellin in Angst - jeden Tag Bomben, Tote, Schüsse. Es gab tausende die seinen Tot wollten. Deswegen hat er auch versucht seine Familie 1985 nach Deutschland auszufliegen - was aber nicht funktionierte.
Er war sogar ein Jahr in Haft - aber nach seinen Bedingungen auf seiner Hacienda mit seinen Bodyguards als Wächter. Der Staat duldete es 1 Jahr - dann wollten sie in einbuchten und er floh und war von da an auf der Flucht. DEA, CIA, alle jagten ihn mehr als 20 000 Männer über 2 Jahre bis es zum tödlichen Schusswechsel kam und er gekillt wurde.
Am Nachmittag bin ich dann noch auf eine Stadtrundgang. Wow - 4 Stunden mit soviel Insights. Die beste Guided Tour durch eine Stadt die ich jemals gemacht habe. Viel gesehen und viel erfahren. Ich verstehe jetzt besser warum Kolumbien in so einer schwierigen Lage ist.
Die Ermordung des linkspopulistischen Praesidentschaftskandidaten Jorge Gaitan am 9. April 1948 in Bogota am helllichten Tag war der Funke, der das Pulverfass zur Explosion brachte. Der bereits in ländlichen Gebietenherrschende Bürgerkrieg zwischen den liberalen und Konservativen wurde nun auch in die Städte getragen und jeden Tag gab es Anschläge, Kämpfe, Tote.... Seit 1948 lebt Kolumbien eigentlich durchgehend im Krieg bis heuteund trotzdem sind die Menschen so herzlich und toll. Wer mehr erfahren will findet die gesamte Geschichte auf Wikipedia.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kolumbien#Anden
Eigentlich wollte ich schon am Montag nach San Gil weiterfahren aber da im Moment in ganz Kolumbien Streiks herrschen war es zu riskant zu fahren ohne evtl. irgendwo zu stranden. Und da ich am Samstag auf jeden Fall in wieder in Bogota sein muss, weil Stefan zu Besuch aus den Staaten kommt, bin ich einfach in Medellin geblieben.
Am Dienstag bin ich dann mit ein paar anderen aus dem Hostel mit dem Cablecar in den Arvi Park gefahren. Das war das erste mal, dass ich eine Gondel benutzt habe und nicht zum Skifahren bin. Insgesamt war es 1 Stunde Fahrt. Über die Favelas von Medellin ab ins Grüne. Man hat eine herrliche Aussicht auf die Stadt und kann wunderbar hiken - nette Alternative für ein Stadtleben.
Leider haben sich die Streiks ausgeweitet und in ganz Kolumbien wurde die Situation ernster. Am Anfang waren es nur die Farmer die am Agrarstreik teilnahmen und für bessere Wirtschaftspolitik kämpften. Dies weitete sich auf LKW Fahrer, Bergleute, Lehrer, Studenten aus. Ich konnte nicht mal wie geplant Donnerstag Nacht nach Bogota mit dem Bus, da die Zufahrtsstraße blockiert wurde. Daraufhin musste ich mir ein teuren Flug für Freitag kaufen. Nachdem ich schon soviel Geld verloren habe für nichts, dachte ich am Donnerstag - dann gebe ich noch mehr aus und gehe erstmal Paragliden. Wow, das war ein Spass...Adrenalin pur - für knapp 25 Euro 30 Minuten in einer Höhe von 2800m über eine Milionenmetropole schweben. Am Abend dann noch ein würdigen Abschied von Medellin im Babyloon gefeiert und am Freitag total verkatert zum Flughafen. Ein Glück habe ich da ein deutsches Pärchen getroffen, die wie ich 7 Stunden auf den Flug warten mussten. Sowas kann in Kolumbien schon mal passieren.